Hallo zusammen,
ich stehe noch ganz am Anfang und bin noch gar nicht sicher, ob ich tatsächlich betroffen bin, ich bin aber psychisch fertig.
Vor über 2,5 Jahren hatte ich (jetzt 39) starke Bauchschmerzen (ich denke, dass dies mit der Ernährung zusammenhing) und bin deswegen beim Arzt gewesen und war auch eine Woche krankgeschrieben. Warum auch immer habe ich selbst auf meinem Bauch rumgedrückt und habe eine „Verhärtung“ ertastet. Ich leide an einer Angststörung und bin natürlich nochmal zum Arzt. Sie konnte die Verhärtung nicht ertasten, meinte aber, ich hätte eine Darmentzündung (Entzündungswerte im Blut waren erhöht) und entzündete Darmabschnitte sind auch gerne mal verhärtet. Klang alles logisch und beruhigte mich ein wenig, aber es ging mir nie aus dem Kopf. Immer, wenn ich etwas Bauchgrummeln hatte, habe ich getastet, und in zwei von drei Fällen habe ich eine „Verhärtung“ gefühlt. Zu den regelmäßigen Terminen bei meiner Hausärztin sprach ich sie immer wieder darauf an, und ab und zu tastete sie meinen Bauch ab, ohne etwas zu ertasten. Blutwerte waren eigentlich immer okay, das aufregendste war ein leichter Thrombozytenmangel aufgrund eines deutlichen Vitamin-B12-Mangels. Sie hat mich zum Ultraschall geschickt, dort wurde nichts gesehen; ich bin zum Internisten gegangen, sie hat auch nichts getastet und auch im Ultraschall nichts gesehen. Immer wieder wurde ich mit der Angststörung konfrontiert, da das auf jedem Überweisungsschein stand und gefühlsmäßig wurde ich dann immer gleich abgestempelt. Schlussendlich hat mich meine Ärztin zum MRT geschickt und siehe da: „weichteildichte Raumforderung, 6 x 4 x 6 cm, keine freie Flüssigkeit, keine path. Lymphknoten“. Die Untersuchung war ohne Kontrastmittel.
Im Arztbrief stand, dass ein weiteres MRT mit Kontrastmittel angeraten ist. Und der folgende Abschnitt macht mich unruhig: „um zu sehen, wann und wie das Kontrastmittel aufgenommen wird“. Ich schließe daraus, dass sie gar nicht von einem gutartigen Geschehen ausgehen, was kein Kontrastmittel aufnimmt. Vielleicht ist es aber auch nur ein Standard-Satz in solchen Schreiben.
Eigentlich schöpfe ich Zuversicht aus den folgenden Punkten:
- der Tumor ist in den vergangenen 2,5 Jahren nicht bedeutend gewachsen. Auch wenn er damals vielleicht noch kleiner war, so ist er nicht innerhalb weniger Wochen oder weniger Monate gewachsen.
- der Tumor ist komplett frei beweglich. Er hängt an keinem Organ und ist scharf begrenzt. Er scheint also auch nicht in den Darm einzuwachsen oder an einem Muskel festzuhängen.
- keiner macht eine große Welle, niemand drängelt, kein Arzt kümmert sich um einen schnellstmöglichen Termin, sondern ich bin weiterhin im normalen Ablauf, obwohl ich in der Radiologie-Praxis betont habe, dass etwas festgestellt wurde und ich einen schnellen Folge-Termin haben möchte. Außerdem ist das MRT mit Kontrastmittel auch nur „angeraten“ und wird nicht „dringend empfohlen“. Vielleicht hat das aber auch einfach nichts zu sagen.
Ich habe zwar schon viel gelesen, aber ich bin mir immer noch unsicher, ob nicht auch schon bei einem MRT ohne Kontrastmittel zumindest eine Richtung erkennbar wäre. Aus dem was ich so gelesen habe, gibt es ja bei einem bösartigen Tumor nur die Möglichkeit eines Sarkoms und sollte da nicht gleich die nächste Bildgebung zügig in einem solchen Zentrum erfolgen? Oder sieht es erstmal gut aus und sie empfehlen ein zweites MRT, um sicherzugehen?
Natürlich google ich mir die Finger wund (ich weiß, das ist ein Fehler) und bin mal beruhigter und mal unruhiger, aber was mich heute komplett killt, ist die Internetseite der Viszeral- und Tumorchirurgie der Uniklinik Köln: „Während die überwiegende Mehrheit aller Weichteiltumore des oberflächlichen Stammes und der Extremitäten gutartig sind (Lipome, Fibrome, Hämangiome), handelt es sich bei Weichteiltumoren des Bauchraumes in aller Regel um Sarkome.“ Seitdem ich das gelesen habe, ist es vorbei, ich bin nicht mehr fähig, klar zu denken. Sowas kann man doch nicht schreiben, es sei denn, es ist die Wahrheit, aber auch dann sollte man mit solchen Formulierungen vorsichtig sein.
Der MRT-Termin ist am Montag. Ich werde aus den Radiologie-Fachkräften vor Ort sicherlich nichts herausbekommen und dann ist die Frage, ob ich in diesem Jahr überhaupt noch eine Auswertung bekomme. Oder wie ist eure Erfahrung: wenn die etwas sehen, was in Richtung Sarkom geht, sagen die gleich etwas zu mir oder geben die dem auswertenden Arzt einen Hinweis, dass hier schnell gehandelt werden muss und er meldet sich gleich bei meiner Ärztin?
Danke fürs Lesen. Wenn jemand etwas beitragen möchte, dann gerne. Ich werde auf jeden Fall berichten. Wenn es ein Sarkom sein sollte, dann werde ich sowieso viele Fragen haben und diese hier stellen.
Bis bald,
Matthes