In den ersten 10 Jahren nach Operation kann etwa die Hälfte der Todesfälle durch 3 Jahre adjuvante, also vorbeugende Behandlung mit Imatinib bei Patienten mit gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) und hohem Rückfallrisiko vermieden werden. Dies belegen Langzeitdaten einer skandinavisch-deutschen Studie.
Die Studie verglich 3 Jahre vs. 1 Jahre Therapie mit Imatinib (Glivec®) also adjuvante (prophylaktische) Behandlung bei GIST-Patienten, die vollständig operiert wurden, keine Metastasen aufwiesen (lokalisierte Erkrankung), aber ein erhöhtes Rückfallrisiko hatten.
"Drei Jahre adjuvante Behandlung mit Imatinib sind einem Jahr Imatinib in Bezug auf das rezidivfreie Überleben (RFS) und vor allem das Gesamtüberleben (OS) überlegen", sagte Dr. Peter Reichardt vom Helios Klinikum Berlin-Buch, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg. Er hatte die Ergebnisse der Untersuchung, die die Teilnehmer über 10 Jahre nachverfolgt hatte (10-Jahres-Follow-Up), im Rahmen des virtuellen Jahreskongresses der amerikanischen Krebsgesellschaft (ASCO) 2020 vorgestellt.
In der Studie wurden 400 Patienten mit operablem GIST und hohem Rückfallrisiko (Rezidivrisiko) nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, um entweder 12 Monate oder 36 Monate nach der Operation 400 mg Imatinib täglich zu erhalten. Dabei wurde ein hohes Rezidivrisiko wie folgt definiert:
- Tumorgröße> 10 cm oder
- Tumormitosezahl> 10/50 HPFs oder
- Tumorgröße> 5 cm und Mitosezahl> 5/50 HPFs oder
- Tumorruptur spontan oder bei der Operation.