Franka lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf. Mit ihren zwei Brüdern besucht sie schon bald den Kinderchor, die Pfadfinder und wird nach ihrer Kommunion Ministrantin. Mit knapp sechs Jahren nimmt sie Klavierunterricht und später auch Gesangsunterricht. Die Bühne ist ihr Ding! Sie liebt Auftritte und kennt kein Lampenfieber. Mit ihrer Liebe zur Musik und ihrer hellen Sopranstimme begeistert sie die Menschen.
Franka ist mit ihrem Lachen, ihrem Humor und freundlichen Wesen ein sehr beliebter Mensch. Das kommt ihr auch während ihrer Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau in einem Autohaus zu Gute. Nach drei Jahren fehlt ihr nur die Prüfung durch die IHK, da kommt Corona dazwischen.
Im Mai 2020 lässt Franka wegen einer Schwellung am Oberschenkel an ihrem 19. Geburtstag eine MRT machen. Drei Tage später erhält sie die Diagnose Verdacht auf Knochenkrebs. Fortan bestimmt ein Chondrodroblastisches Osteosarkom mit Metastasen in die Lunge ihr Leben.
Nach einem Besuch bei der Kinderwunschsprechstunde lässt Franka sich einen Eierstock entnehmen und zur Kryokonservierung bringen. Auf die ersten Chemos folgen Infektionen mit stationärem Aufenthalt, nach MTX reagiert Franka mit akutem Leberversagen.
Im Oktober wird der Tumor im Bein in einer fünfstündigen Operation entfernt und ein Oberschenkelschenkelknochenersatz und eine Knieprothese eingesetzt. Postoperativ zeigt sich eine Nervenschädigung. Franka leidet unter Schmerzen im Fuß und Taubheitsgefühl. Schlussendlich bleibt das Bein steif und schlecht durchblutet. Als es drei Wochen nach der großen OP mit Chemo weitergeht bekommt Franka eine Blasenkatheter indizierte Sepsis. Dreieinhalb Wochen Klinik und enorme Schmerzattacken. Auch der Port infiziert sich und muss entfernt werden. Die große Prothese bleibt verschont.
Ab Januar werden die beiden Lungenflügel nacheinander operiert und ab Mai beide reoperiert. Es haben sich stets neue Metastasen gebildet. Sie lässt sich in eine Studie in Heidelberg aufnehmen.
Im Juli beginnt Franka die palliative Therapie mit einem Inhibitor. Ab jetzt ist Franka zuhause. Es ist ihr Sommer, Frühstücken gehen, Geburtstage feiern (Die Geburtstage der Eltern und deren Silberhochzeit hat sie im Auto auf dem Kliniksparkplatz gefeiert). Zunächst macht die Physiotherapie Fortschritte. Nach und nach verliert Franka an Gewicht und Kraft. Einige Zeit kann sie nicht sitzen wegen Schmerzen in der Leiste. Mittlerweile ist Franka mit ihren Physiotherapeuten befreundet. Sie kommen zwei Mal wöchentlich nach Hause und Franka freut sich auf die netten Gespräche.
Dann treten Rückenschmerzen auf. Eine Metastase an der Wirbelsäule wird erfolgreich bestrahlt. Franka kann wieder schmerzfrei auf dem Rücken liegen. Die Behandlung in der Strahlenklinik eröffnet ihr die Möglichkeit ihre Station M84 zu besuchen und all ihre Lieblingsschwestern zu treffen. Wie eine Sonne strahlt ihr Gesicht und sie erzählt Tage lang wie schön das war.
Langes Sitzen bleibt durch die Gewichtsabnahme beschwerlich. Dennoch besucht Franka zwei Dorffeste, verbringt drei Stunden in einem Outlet Center und ist begeistert, als sie zweimal das Musical „Natürlich blond“ des heimischen Gymnasiums anschaut.
Während ihrer langen Krankenzeit beschäftigt sie sich am Computer mit Sims, entwirft Häuser und Familien , die sie im wirklichen Leben niemals haben wird. Sie gestaltet Acrylbilder und verbringt viele künstlerische Stunden mit dem Buch „Mach mich fertig“. Auf ihrer letzten Seite zeichnet sie die bösen Figuren von Walt Disney. Mit ihrem Bruder erstellt sie die „Crazy Geschwister Play List“ und hört häufig Musik. Doch am wichtigsten ist ihr der Kontakt zur Familie, zu Freunden und Freundinnen. Treu stehen sie bis zum Schluss an Frankas Seite.
Eine Infektion beendet das viel zu kurze Leben und ein über zweijähriges Krebsleiden. Franka geht mit einem Lied auf den Lippen und einem Lächeln im Gesicht. Im Kreis ihrer vier Liebsten schläft sie ruhig, ohne Schmerzen oder Angst ein.
Franka hat ihren Organspendeausweis immer mit sich geführt. Bedingt durch die Krankheit kam eine Organspende nicht mehr in Frage. Es ist in ihrem Sinne nun zumindest auf diesem Wege durch eine Spende an die Deutsche Sarkomstiftung die Forschung zu unterstützen um Kranken zu helfen.
Wir als Familie können sagen, dass Franka nicht mit ihrem Schicksal gehadert hat. Sie hat auf bewundernswerte Art die Krankheit angenommen. Ihr war wichtig, dass ihre Freunde und Bekannten während der Krankheitszeit möglichst unbeschwert mit ihr umgingen. Mit ihrem feinen Humor hat sie uns immer wieder erstaunt und mit ihrem Lachen erfreut. Mit großem Vertrauen und angstfrei hat sie in die Zukunft geblickt.
Auf folgendem Link besteht die Möglichkeit Franka etwas besser kennenzulernen.
Oder direkt per Link: https://m.youtube.com/channel/UCji9OMLMCZOjaYqXY9UEG_Q
Im Rahmen der Kondolenzspende hat die Familie eine Gesamtspende in Höhe von 10.000 EUR an die Deutsche Sarkom-Stiftung getätigt, die zur Unterstützung der gemeinnützigen Arbeit für die Verbesserung der Situation von Sarkom-Patienten in Deutschland dient. Herzlichen Dank!