Das Projekt HEROES AYA befasst sich mit der Heterogenität, Evolution und Resistenz von durch Fusionsgene getriebenen Sarkomen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Was für den Laien sperrig klingt, geht im Kern der Frage nach: Was macht diese Tumore unempfindlich gegen Therapien? Warum kann ein Medikament seine Wirksamkeit verlieren, auch wenn es zuerst gut angeschlagen hat? Was ist die Ursache dieser so genannten Resistenzen? Und wie kann man sie verhindern?
Sarkome bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Fokus der Forschung
Mit der Förderung von HEROES AYA aus Bundesmitteln werden nun die seltenen Sarkome im Fokus der Forschung stehen. Das gibt Hoffnung, denn auch Sarkome sprechen oft nicht dauerhaft auf die notwendigen Medikamente an. Insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene stellt dies ein großes Problem dar: Wenn bewährte Therapien nicht mehr wirken, ist eine langfristige Heilung deutlich schwieriger zu erreichen.
Die Forschungsgruppe HEREOS AYA setzt sich aus Forscher:innen und Mediziner:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen sowie Patientenvertreter:innen zusammen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, herauszufinden, wie und warum Therapieresistenzen entstehen und vor allem auch Möglichkeiten entwickeln, um diese zu verhindern. Das Projekt wird im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 15 Millionen Euro über 5 Jahre gefördert.
Startschuss in Heidelberg
Anfang Oktober 2022 fiel im Rahmen einer Auftaktveranstaltung der Startschuss für HEROES AYA. Am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg traf sich der Verbund aus Forschenden - das so genannte Konsortium - um die einzelnen Teilprojekte und Arbeitspakete von HEROES AYA vorzustellen. Mit dabei waren auch Patientenvertreter:innen der Patienten-Hilfe der Deutschen Sarkom-Stiftung.
Patientenbeteiligung bei HEROES AYA
Ein Hauptziel der Krebsforschung ist es, das Leben der von der Krankheit Betroffenen zu verbessern. Mit der Beteiligung von Patient:innen und ihren Vertreter:innen am Forschungsprozess markiert HEROES AYA einen Wendepunkt in der Krebsforschung in Deutschland. Denn hier arbeiten Wissenschaftler:innen und Patient:innen als echte Partner:innen zusammen. Die Deutsche Sarkom-Stiftung wird bei HEROES AYA vor allem die Erfahrungen und Informationen aus der Lebenswirklichkeit der Patient:innen, sowie deren Angehörigen direkt in den Forschungsprozess mit einbringen. Hierzu wird unter anderem, als ganz konkreter Beitrag, eine eigene Fokusgruppe aus jungen Patient:innen gebildet, die den Forscher:innen im Projektverlauf beratend zur Seite steht.
Das Forschungskonsortium
Koordinator von HEROES AYA ist Prof. Dr. med. Stefan Fröhling. Er leitet die Abteilung „Translationale Medizinische Onkologie“ am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und ist geschäftsführender Direktor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT), beides in Heidelberg.
Das gesamte Konsortium umfasst Forschende am
- Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ)
- Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Standorte Heidelberg und Dresden
- Hopp Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg,
den Universitätskliniken:
- Essen
- Tübingen
- Berlin (Charité),
sowie der
- Technischen Universität Dresden
- Technischen Universität München
- und dem Klinikum Stuttgart.