Hallo Uschi,
es gibt zwei sehr aktuelle Studien zu MPNST die zeigen, dass Doxo/Ifos die beste Chemotherapie derzeit ist.
Triggerwarnung: Studien beinhalten auch statistische Aussagen zum Überleben der Patient:innen. Lies das bitte nicht, wenn es dich zu sehr belastet. Gerade bei metastasiertem MPNST sind die Prognosen leider schlecht und beide Studien beziehen sich ausschließlich auf diese Fälle.
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7601777/
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10733661/
Die Anzahl der Zyklen habe ich auf Anhieb nicht gefunden. Dazu sei aber gesagt, dass es hierbei auch Unterschiede gibt und es eher um die Gesamtdosis der Zytostatika geht, als um die Anzahl Zyklen. Je nach Zustand des indviduellen Betroffenen, kann man höhere Dosen auf einmal geben oder muss mit niedrigeren Dosen über längere Zeit arbeiten. Ggf. sind auch größere Pausen zwischen Zyklen nötig.
Das Grading der Resektion kann ich nicht ganz verstehen. LR1 soll heißen, sowohl R1 als auch L1? Dann wäre es ja doch ein Resttumor durch den Bruch sowie ein lokaler Lymphknotenbefall.
Da die Kontrolle negativ war, scheint die Chemo ja gut angeschlagen zu haben.
Eine Bestrahlung kann lokaler eingesetzt werden als eine Chemotherapie. Sie ist zwar auch eine Belastung für den Körper und birgt Risiken, kann aber besser evtl. verbliebene mikroskopische Tumorreste zerstören als die Chemo. Allerdings kann man nicht jede Region, gerade im Thorax, gut bestrahlen aufgrund der vielen wichtigen Organe in dem Sektor. Es ist also ein Abwägen von Risiko/Nutzen nötig, ob man noch eine adjuvante Radiatio durchführt. Da hierfür viele Faktoren gelten, kann man das kaum allgemein beantworten.
Es gibt zwei Leitlinien, die dazu Empfehlungen / Entscheidungshilfen anbieten:
S3 Leitlinie Weichgewebesarkome:
register.awmf.org/de/leitlinien/detail/032-044OL
S2 Leitlinie Nerventumoren:
register.awmf.org/de/leitlinien/detail/008-024
Ich hoffe, das hilft dir.
Liebe Grüße,
Jan