Das Leiomyosarkom (LMS) ist mit circa 24% eine der häufigsten Unterarten der Weichteilsarkome (WTS). Es entsteht aus dem Gewebe der so genannten glatten Muskulatur. Das ist die unwillkürliche und somit nicht aktivierbare Muskulatur – sie kann nicht bewusst gesteuert werden. Sie findet sich in der Wand von so genannten Hohlorganen wie Herz und Magen sowie in Blutgefäßen des gesamten Körpers. Obwohl LMS am häufigsten in der Gebärmutter, dem Bauchraum und dem Becken auftreten, können sie prinzipiell überall entstehen.
Grundsätzlich ist die feingewebliche Struktur (Histologie) aller LMS ähnlich. Dennoch lassen sich vier Untergruppen unterscheiden: LMS des Retroperitoneums (Raum zwischen Bauchhöhle und Innenseite des Rückens) und Bauchhöhle, LMS des Weichteilgewebes, LMS der Haut (kutanes LMS) und LMS, das in den Blutgefäßen entsteht (vaskuläres LMS). Diese Unterteilung spielt eine wesentliche Rolle in der Therapie und gibt Hinweise zur Prognose. LMS können auch in den Knochen auftreten. Das ist allerdings sehr selten.
Die meisten Patienten sind bei Diagnose über 50 Jahre alt. Frauen sind häufiger betroffen als Männer (2:1).
Warum LMS entstehen ist unklar. Einige Risikofaktoren sind allerdings bekannt: eine frühere Strahlentherapie, bestimmte seltene, erblich bedingte Syndrome und der Kontakt zu Chemikalien wie z. B. Vinylchlorid, Pflanzenschutzmittel oder Dioxine.
Weitere Informationen zu Leiomyosarkomen (auf Englisch) finden Sie hier: https://www.lmsdr.org/leiomyosarcoma-boot-camp
Leben mit einem Leiomyosarkom: Lesen Sie die Mutmachgeschichte von Dieter.