Guten Morgen an alle,
und schon mal Frohe Weihnachten.
Ich muss sagen, ich kann jetzt schon nicht mehr und dabei steht noch nicht mal irgendwas fest. Ich denke, ich muss mir Internetverbot erteilen, denn beim Lesen kommt man vom Hundertsten ins Tausendste, vor allem, da es so wenig Informationen gibt.
Das Tumorboard tagte und sprach die identische Empfehlung aus: raus damit und dann schauen.
Auf meine Frage, ob dennoch an ein gutartiges Geschehen zu denken ist, meinte der Gastroenterologe: es sieht schon nach einem GIST aus.
Das war für mich der Downer, der gestrige Tag ist nur Nebel.
Selbst die Suche nach einer Zweitmeinung ist ausgesprochen schwierig. Ich habe gestern mehrere Zentren abtelefoniert, bei einem Großteil bin ich gar nicht durchgekommen bzw. ging niemand ran. Bei einem Zentrum bin ich auf eine sehr hilfsbereite Person gestoßen, die sich alles angehört hat. Ich durfte eine E-Mail verfassen mit Befunden und Bildern und durfte meine konkreten Fragestellungen aufschreiben. Sie sagte mir zu, dass sie dies am 27.12. der Spezialistin vorlegt und ich wahrscheinlich noch am selben Tag eine Rückmeldung bekommen werde. Das ist wenigstens schon mal was. Vom hiesigen Krankenhaus habe ich einen OP-Termin bekommen: 25. Januar. Sollte die Rückmeldung aus dem Zentrum den vorgeschlagenen Behandlungsablauf vollumfänglich bestätigen, werde ich diesen Termin wahrnehmen. Vorher werde ich mich aber nochmal ausführlich mit dem Operateur unterhalten und genauso viele Fragen stellen, denn wie ihr schon geschrieben habt: von der OP hängt viel ab. Wenn die Zweitmeinung etwas ganz anderes sagt, dann muss ich nochmal in mich gehen und andere Wege versuchen.
Alles in allem bin ich sehr verzweifelt. Ich bin viel zu jung dafür (ich weiß, andere trifft es viel härter und jünger), ich möchte meine Kinder aufwachsen sehen, ich möchte leben. Das ist so etwas Seltenes, warum habe ich das? Die ganzen Horrorgeschichten, dass der Tumor aufgeht, dass nach kurzer Zeit Metastasen da sind, dass Medikamente nicht wirken, dass man Resistenzen entwickelt: es ist alles so aussichtslos. Man bekommt keine Infos, ich fühle mich paranoid, weil ich irgendwie der Einzige bin, der Panik macht wegen der OP, dass da alles gut läuft, weil davon so viel abhängt. Das ist alles so eine große Scheiße. Die möglichen Differenzialdiagnosen sind ja auch nicht gerade schön.
Viele Grüße und auch alles Gute für euch.