Hallo Nika,
erstmal herzlich willkommen im Forum.
Es tut mir leid zu lesen, dass du so viele Komplikationen nach deinen OPs hattest, dass einerseits nachoperiert werden musste und andererseits Wundheilungsstörungen aufgetreten sind.
Ob ein Rezidiv kommt oder nicht, weiß man vorher nie. Es gibt die Sicherheitsabstände/ Ränder, die bei dir zum Teil nicht vorhanden waren, um das Risiko mitunter drastisch verringern zu können.
Auch die adjuvanten Therapien sind dafür ausgelegt und prinzipiell wirksam - aber eben nicht in allen Fällen und es ist unklar für wie lange. Manchmal hilft ein Wechsel der Zytostatika, je nach Leitlinientherapie gibt es da auch vielversprechende Alternativen, was eventuell noch eine Möglichkeit jenseits der OP wäre.
Die bevorstehende mögliche OP klingt natürlich heftig, was die wahrscheinlichen und zusätzlich möglichen Einschränkungen für deine Lebensqualität bedeuten.
Die Frage ist aber für mich genau andersrum: Was erwartest du, wenn du dich stattdessen nicht operieren lässt?
Das Sarkom wird ja trotzdem wachsen und das nach deinen Schilderungen auch recht schnell, wenn man die bisherigen Rezidive betrachtet (wenn ich das richtig lese, waren alle deine Behandlungen innerhalb ca. eines Jahres), die zudem auch mehrere Bereiche des Beckens betroffen haben. Das wird dich dann wahrscheinlich bald von sich aus massiv gesundheitlich einschränken und es wird immer schwieriger das zu behandeln mit immer schlechteren Prognosen was die verbleibende Gesundheit angeht. Zudem liegt der Tumor ja schon nah an deinen Beinen, diese werden ggf. entsprechend früh vom Wachstum betroffen sein.
Diese Entscheidung kann dir natürlich niemand abnehmen. Grundsätzlich würde ich selbst eine OP machen lassen, wenn die Ärzt:innen das befürworten.
Du schreibst zudem, dass du fit bist und daher wäre die OP selbst nicht so gefährlich für dich wie für jemanden, der schon sehr labil ist.
Aber ich kenne auch deinen gesamten Hintergrund nicht.
Du klingst, als wärst du schon etwas älter bzw. als erwartest du, nicht mehr sehr lange zu leben ("lohnt das noch?").
Es kann dir niemand genau sagen, was passiert wenn du die OP durchführen lässt oder wenn du es nicht tust.
Du darfst natürlich auch entscheiden, dass du dein Leben so wie es jetzt ist weiterführen möchtest solange es geht und dich nicht operieren lässt.
Dass du anscheinend deinen Mann pflegen musst, ist natürlich auch relevant, aber dafür kann man auch Unterstützung beantragen. Du selbst darfst auch Hilfe annehmen.
Auch das Haus mit seinen Stockwerken ist ein ernstes Problem, für das es Lösungen zu finden gilt (Treppenlift, barrierefreihes Wohnen).
Es gibt Beratungsstellen, an die man sich damit wenden kann. Vielleicht hast du ja auch ein soziales Umfeld, dass dich dabei unterstützt.
Das ist alles schwierig und anstrengend und wahrscheinlich beängstigend, aber lohnt es sich deshalb nicht dennoch? Ist nicht eh zu erwarten, dass z.B. das Treppensteigen zunehmend anstrengender wird, selbst ohne Sarkom?
Dir steht in jedem Fall ein großer Umbruch bevor. Für mich klingt es so, als wäre der Schritt zur OP lohnenswert und nicht von Vorneherein zum Scheitern verurteilt.
Auch wenn der Text hier vielleicht düster wirkt, meine ich damit genau das Gegenteil: Du klingst als wärst du an sich vom Sarkom abgesehen noch gesund und die OP würde sich in vieler Hinsicht lohnen.